Viszerale Mobilisation und Baucharbeit

Kursbeschreibung

Baucharbeit ist seit jeher ein fixer Bestandteil vieler manueller Therapieformen und aus einem erfolgreichen Praxisalltag nicht wegzudenken. Oft fehlen aber konkrete Konzepte, wie und wann diese strukturiert eingesetzt werden sollte. 

Da die eigentliche Baucharbeit aber nur ein kleiner Bestandteil der viszeralen Therapie ist, gehen wir in diesem Kurs noch einen wesentlichen Schritt weiter und befassen uns mit allen Organen und dem Einfluss, den wir manuell auf sie ausüben können. Wie Zahnräder in einem Uhrwerk bilden unsere Organe untereinander Gleitflächen und haben einen direkten Lagebezug zu den benachbarten Gelenken. Diese viszeralen Gelenke zu verstehen, eröffnet uns völlig neue Erkenntnisse in unserer Praxis.

Dabei spielt die Erfassung der verschiedenen Zu- und Abflüsse eine wichtige Rolle in der Herangehensweise und kommt in allen Behandlungen zum Zug. Außerdem können wir die natürlichen Hebelprinzipien des Körpers benutzen, um besser zu den jeweiligen Strukturen zu gelangen und sie ökonomischer und effizienter zu mobilisieren. 

Georg Platzer, Shiatsupraktiker und Osteopath, zeigt in diesem fünfteiligenteiligen Kurs einen strukturierten und logischen Zugang zur viszeralen Therapie, den er aus einer Kombination diverser Baucharbeits-Konzepte entwickelt hat. Durch ein anatomisches Lageverständnis und unter Anwendung konkreter Behandlungsabläufe wird der Zugang vereinfacht. Einsatzgebiete und Zusammenhänge werden praktisch und nachvollziehbar erklärt, damit Praktiker:innen die Konzepte direkt in die tägliche Praxis integrieren können.

Jeder Kursblock behandelt die spezifische Anatomie und ihre Zusammenhänge sowie verschiedene Indikationen, die uns in der Praxis begegnen. Danach folgt ein strukturierter Behandlungsablauf der jeweiligen Körperregionen. Viszerale Arbeit ist ein ebenso großer Bestandteil unserer Praxis – wie auch die Arbeit mit Weichteilen oder Gelenken – und daher nicht mehr wegzudenken.

Das Seminar per se ist alleinstehend. Keine anderen Kurse sind keine Voraussetzung. 

Einführung / Grundlagen

Das Grundlagen-Video beinhaltet noch keine praktischen Anwendungen, ist aber ein wichtiger Ausgangspunkt. Georg Platzer stellt die Eckpfeiler der viszeralen Therapie dar, warum sie wichtig ist und wann sie in der Behandlung eingesetzt wird, abhängig von dem eigentlichen Ziel der Technik.

Es geht um die Fragen:

• Was sind viszerale Gelenke?
• Was verstehen wir unter viszeraler Statik?
• Worin besteht der viszerale Einfluss auf den Bewegungsapparat?
• Welche Drucktiefe und welche Druckqualität kommen zum Einsatz?
• Was ist durch die anatomischem Gegebenheiten zu berücksichtigen?
• Welche Kontraindikationen gilt es zu beachten?
• Wie kann ich die Techniken am besten üben und in den Praxisalltag integrieren?

Teil 1: Thoraxorgane und Mediastinum 

Wenn wir über Baucharbeit oder den manuellen Einfluss auf Organe reden, fällt uns der Thorax immer als letztes ein. Die Rippen und das Sternum bilden einen natürlichen Schutzpanzer für unsere Thoraxorgane, allerdings können wir über genau diese die darunter liegenden Organe und Zwischenräume gut mobilisieren und auch über verschiedene Faszien-Züge sehr gut Spannung lösen. Die Thorax-Arbeit stellt das natürliche Bindeglied zwischen Bewegungsapparat und Organen dar und ist daher oft ein guter Einstieg in die Materie. 

Teil 2: Das Zwerchfell und die subdiaphragmalen Organe 

Klassische Baucharbeit beginnt normalerweise ein Stück unterhalb des Rippenbogens. Wenn wir uns aber mit dem venösen System des Körpers, mit der entscheidenden Funktion des Zwerchfells für unsere Statik und diversen Primärfunktionen befassen, so wird uns schnell klar, wie unglaublich wichtig dieser Bereich in der Praxis ist, nicht nur wenn es um Bauchthemen geht. Die Drainage der Leber, das Mobilisieren des Magens, der Milz, des Pankreas und des Zwerchfells per se, sowie das Öffnen verschiedener Sphinkter stehen in diesem Block im Mittelpunkt. 

Teil 3: Der Darm – die klassische Baucharbeit und Bindegewebsmobilisation zur Narbengewebsintegration 

Wir versuchen in unserer klassischen Baucharbeitszone etwas anatomische Struktur und Lagebeziehungen einfließen zu lassen, die uns automatisch variable Drucktiefen und auch alternative Technikansätze eröffnet. Die unterschiedlichen Darmabschnitte reagieren oft auf sehr verschiedene Herangehensweisen, weshalb wir hier unsere Diagnose und in weiterer Folge auch die gewählte Behandlung wesentlich effizienter gestalten können. Zusätzlich besprechen wir einen Ansatz der Narbenmobilisation, der uns helfen soll, nach Operationen oder Unfällen Narbengewebe wieder besser zu integrieren. 

Teil 4: Das kleine Becken, die Fortpflanzungsorgane, Blase und Niere 

Beschwerden im kleinen Becken sind mitunter die häufigsten Indikationen für den Fokus auf Baucharbeit. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten spielen hier Drucktiefen, das Verwenden von Körperhebeln und anatomische Zusammenhänge eine entscheidende Rolle für Erfolg und Wirksamkeit der Behandlung. Zusätzlich widmen wir uns der Mobilisation der Niere, die aufgrund ihrer Lage entscheidend für den Behandlungserfolg sein kann, jedoch eine der durchdringendsten Drucktiefen benötigt. 

Kursinhalte

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