Georgs erste große Liebe und Faszination ist seit frühester Kindheit die Kampfkunst, deren Studium in den unterschiedlichsten Facetten permanent sein Leben prägt. Sie hat auch den Grundstein für sein Interesse an Training, Ernährung und letzten Endes an manuellen Behandlungsmethoden gelegt.
Die Heilkunst wird in vielen alten Schriften (und alten Kung-Fu-Filmen) als höchste Stufe der Kampfkunst interpretiert, und dieser Gedanke führte Georg 2003 an die International Academy for Hara Shiatsu. Die Academy wurde für die nächsten Jahre beinahe zu seinem Wohnsitz, nachdem er nahtlos vom Schüler zum Assistenten und dann auch zum Vortragenden wurde und nicht selten sieben Tage in der Woche vor Ort verbrachte. Das nähere Auseinandersetzen mit Traditioneller Chinesischer Medizin, Akupunktur, Moxibustion und Ähnlichem machte Georg nur noch deutlicher, dass sein liebstes Werkzeug seine Hände sind und die manuelle Therapie seine wirkliche Berufung.
Fasziniert von den „Korrektur-Techniken“ japanischer Shiatsu Sensei und der manuellen Arbeit an spezifischen Organen, sowie durch die permanente Konfrontation mit westlichen Diagnosen und Pathologien in der täglichen Arbeit, entschied er sich 2010 zu einem 5-jährigen Studium der Osteopathie an der International Academy for Osteopathy in Deutschland. Das Ziel war, östliche und westliche Herangehensweisen zu verbinden. Daraus wurde ein sehr individueller, deutlich von Shiatsu geprägter Osteopathie-Stil, der zu einem alleinigen Fokus auf die eigene Praxis und der direkten Arbeit an Klienten mit vielen unterschiedlichen Problemstellungen geführt hat.
Georgs persönliches Training und die Arbeit mit zahlreichen Sportlern führten außerdem zur Erschaffung eines ständig wachsenden Katalogs spezifischer therapeutischer Übungen, die Patienten in Eigeninitiative durcharbeiten können, um Therapieerfolge zu beschleunigen und zu festigen. Ein weiteres Herzensprojekt ist der Urban Health Concept Nutrition-Podcast mit Axel Dinse, der aus einem häufigen gegenseitigen Austausch und einer langjährigen Faszination und großer Experimentierfreude mit dem Thema Ernährung entstanden ist.
Der menschliche Körper versucht ständig, Ungleichgewicht zu kompensieren und uns dabei vor uns selbst zu schützen. Erst durch das Finden und Lösen des ursprünglichen Problems können wir wieder echtes Wohlbefinden erlangen
Georg Platzer
3 Persönliche Fragen
Welches Buch sollte deiner Meinung nach in keiner Bibliothek fehlen? Warum?
Ich könnte jetzt irgendetwas toll Klingendes sagen, aber stattdessen habe ich eine andere Empfehlung. Nach einigen Jahren geprägt von Anatomiebüchern und Fachliteratur hat mich eine Freundin zu einer Art Buchclub motiviert. Bücher für andere auszusuchen und selbst ausgesucht zu bekommen, erweitert oft auf unerwartete Weise den Horizont und sorgt dafür, dass man, egal wie beschäftigt man ist, trotzdem 1-2 Bücher im Monat liest.
Für’s Leben lernen bedeutet für dich…
In der Kampfkunst gibt es die Empfehlung, am Weg zum Meister immer den Geist eines Weißgurtes zu bewahren. Das trifft es ziemlich genau. Die eigene Begeisterung aufrechtzuerhalten, sich und sein Tun regelmäßig kritisch zu hinterfragen und täglich danach zu streben, eine bessere Version seiner selbst zu werden.
Die Arbeit mit Menschen ist für dich…
Zum einen pure Faszination für den menschlichen Körper. Wie aus Geisteshaltung Körperhaltung wird und wie Festfahren und Stillstand im Kleinen zu einer Kaskade an Problemen im Gesamten führen können. Und wie sich all das wieder lösen lässt. Zum anderen die Konfrontation mit unzähligen menschlichen Lebensgeschichten und Schicksalen, die immer wieder zur Selbstreflexion führen und der eigenen Person einen Spiegel vorhalten.
Und zu guter Letzt die Möglichkeit mit meinen Händen etwas Gutes tun zu können und Menschen in ihrer Geschichte ein kleines Stück zu begleiten.